Deutsche Unternehmen geben zu wenig für die physikalische Sicherheit aus. Zwar wurde in den letzten Jahren mehr Geld in die Abwehr der aus dem Internet drohenden Gefahren investiert, doch für den Fall von Hochwasser, Erdbeben, Brand im benachbarten Betrieb oder Fehlalarm der Sprinkleranlage sind nur die wenigsten richtig geschützt.
Gerade die Räume, in denen die Server stehen, sollten besonders gesichert sein. Der Serverraum sollte nicht als Abstellraum genutzt werden und benötigt außerdem eine Klimaanlage. Moderne Serverschränke integrieren die Kühlung in das Gehäuse. Idealerweise kann das erwärmte Wasser an das Heiznetz des Unternehmens weitergegeben werden. Neben der guten Kühlung bieten die Kühlschränke einen weiteren Vorteil: Es bestehen keine Anforderungen an die Raumklimatisierung, das Schranksystem ist von der Raumluft unabhängig. Oftmals werden einfache Betonwände für IT-Räume von den Architekten empfohlen, die Wände müssen allerdings besonders brandgeschützt sein. Ist in einem bestehenden Gebäude ein solcher Raum nicht vorhanden, sollte eine separate Konstruktion in einen bestehenden Raum eingefügt werden. Am besten ist es wenn diese Sicherheitsräume modular erweiterbar sind. Wichtig ist auch, dass der Serverraum als System zertifiziert wird (TÜV-IT oder ECBS).
Stromausfälle und Spannungsschwankungen häufen sich, jedes wichtige Gerät sollte darum an eine unabhängige Stromversorgung (USV) angeschlossen sein, z.B. von Powerware. Während eines Ausfalls versorgt es wichtige Server oder Datenspeicher über mehrere Minuten oder Stunden mit Strom.
Auch das vollständige Backup aller relevanten Daten und Einstellungen ist notwendig und sollte wöchentlich geschehen. Es empfiehlt sich ein sehr schnelles Backup auf Festplatten zu speichern und es anschließend auf Bänder zu sichern. Bei den Tapes hat in den vergangenen Jahren die LTO-Technik die Marktführerschaft errungen. Es hilft jedoch nichts, wenn die Bänder gestohlen oder beschädigt werden, daher sollte ein vollständiges Backup regelmäßig räumlich getrennt von der Firma an einem sicheren Ort aufbewahrt werden.
Versäumt es die Geschäftsleitung grob fahrlässig, entsprechende Maßnahmen zum Schutz der IT vor physikalischen Gefahren zu treffen, haftet jedes Mitglied der Chefetage. Selbst ein IT-Verantwortlicher, der die Geschäftsleitung nicht darauf aufmerksam gemacht hat, kann juristisch belangt werden.
Diese Maßnahmen kosten zum Teil viel Zeit und Geld. Doch auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten, sollte man sich nicht vor Investitionen scheuen, die im Katastrophenfall oder Störfall das Überleben des eigenen Unternehmens ermöglichen.
Selbstverständlich stehen wir Ihnen auch gerne persönlich bei Fragen zu den o.g. Informationen zur Verfügung.
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